Um bei einem geschäftlichen Termin oder im Büroalltag zu überzeugen, ist ein sicheres Auftreten wichtig. Der richtige Anzug kann einen großen Teil dazu beitragen, um sich in seiner Haut besonders wohlzufühlen.
Ratgeber:
Den perfekten Anzug finden mithilfe dieser Tipps
Bei formalen Anlässen (etwa Kundentermin, Bewerbungsgespräch usw.) gilt der Anzug als universelles Kleidungsstück. Natürlich kommt es dabei auch stets auf die Branche und das sonstige Umfeld an. Der Anlass sowie die Figur des Anzugträgers sollten über die Wahl des Anzuges entscheiden. Im folgenden Anzug-Guide erfährst Du mehr darüber.
Die Figur ist entscheidend
Generell sollte sich der Schnitt eines gut sitzenden Anzugs an der Figur des Trägers orientieren. Natürlich lassen sich verschiedene Figurtypen nur grob unterscheiden. Generell wird zwischen eher kräftigen und sehr schlanken Typen unterschieden. Diese beiden Kategorien werden jeweils weiter unterteilt in eine kleine, schmale oder kleine, kräftige Figur bzw. in eine große, kräftige und eine große, schlanke Gestalt.
Anzüge für sehr große Herren
Männer, die größer als 1,90 m sind, gehören zweifellos zu den besonders hochgewachsenen Herren. Ein schmales Revers mit mehreren Knöpfen macht den Oberkörper voluminöser und damit kürzer, weil der Ausschnitt kleiner wirkt. Krawatten sollten eher breit ausfallen, da auch das den Oberkörper kräftiger aussehen lässt und vor allem optisch staucht. Wer besonders lange Beine hat, der kann auf Anzughosen ohne Aufschlag zurückgreifen. Ist ein Mann hingegen groß und eher kräftig gebaut, kann ein schlichtes Zweiknopfsakko dafür sorgen, dass der Träger wesentlich schlanker aussieht. Die Hosenbeine sollten auf keinen Fall zu weit geschnitten sein, ansonsten wirkt der Unterkörper breiter, als er ist.
Anzüge für kleine Herren
Für besonders zierliche Staturen eigenen sich kurze Sakkos, welche nicht zu eng, aber dennoch figurbetont geschnitten sind. Gemusterte Hemden oder gemusterte Sakkos lassen den Oberkörper optisch etwas breiter erscheinen – allerdings sollten sich Träger hier für eine der beiden Varianten entscheiden. Vermieden werden soll hingegen die Kombination aus gemustertem Hemd und gemustertem Sakko. Auch eher kräftige Herren sollten auf Karos per se verzichten. Hosen, die am unteren Ende eine leichte Falte werfen und auf dem Schuh aufliegen, machen optisch größer und schmeicheln schlanken sowie kräftigen Figuren.
Je nach Anlass klar unterscheiden
Wenn ein Anzug für spezielle Meetings oder bei der Beratung wichtiger Kunden getragen werden soll, dann darf es sich hierbei um ein eher zurückhaltendes Modell handeln. Auffällige Krawatten oder gar Fliegen werden nur zu festlichen Anlässen getragen. Anzüge aus besonderen Stoffen, wie zum Beispiel Tweet, versprühen einen echten Retro-Charme, welcher auf einer Hochzeit oder bei einer familiären Feierlichkeit ein echter Hingucker sein kann. Im beruflichen Umfeld sind derlei Modelle allerdings weniger verbreitet und daher zu auffällig. Zudem sollten Anzüge, die nicht nur zu besonderen Anlässen, sondern regelmäßig getragen werden, besonders bequem sitzen.
Verschiedene Schnitte für unterschiedliche Typen
In erster Linie kommt es bei einem Aufzug darauf an, dass er zu seinem Träger passt. Hierbei ist allerdings nicht nur die Rede von der Figur, sondern auch vom individuellen Typ. Wer sich in einem Anzug verkleidet fühlt, der versprüht nicht das Selbstbewusstsein, welches er ausstrahlen möchte. Herren sollten sich daher vorab überlegen, welche Formen am besten zu ihrem sonstigen Stil passen. Nur dann harmonieren auch Accessoires und Frisur mit dem neuen Anzug.
- Die englische Form des Anzugs gilt als besonders zeitlos. Der Bereich der Schultern ist nicht gepolstert und die Figur des Trägers wird hervorgehoben, jedoch nicht übermäßig betont. Die gerade geschnittene Hose wirkt unaufgeregt und passt zu jedem Anlass. Für lässige Typen, die sich gerne klassisch kleiden möchten, kommt diese Form infrage.
- Die amerikanische Form ist besonders leger geschnitten. Mit langen Ärmeln und ebenfalls ohne zusätzliche Polsterung passt sie zu allen Figurtypen und wirkt verhältnismäßig lässig. Die Hose hat einen sogenannten Karottenschnitt, welcher den Blick besonders auf die Schuhe lenkt. Wer es zurückhaltend mag, der kann auf diese Form zurückgreifen.
- Der italienische Anzug ist eher körpernah geschnitten. Möchten Träger ihre Silhouette besonders betonen so sollten sie auf diese Form vertrauen. Mit einem taillierten Sakko und der markant verlaufenden Schulterpartie muss der sogenannte italienische Anzug allerdings besonders gut sitzen, damit die Kleidung auch bei längerem Tragen nicht unbequem wird. Die Hosen sind hier schmal geschnitten und eher kurz, sodass die Schuhe noch sehr gut zu sehen sind.
Das Jackett muss sitzen
Bei einem Anzug ist es besonders wichtig, dass der obere Part – das Jackett – wie angegossen sitzt. Ist dieses nur minimal zu groß oder zu klein, so geht die besondere Wirkung des Anzuges verloren. Die Ärmel sollten weder zu lang noch zu kurz sein. Die optimale Länge lässt sich einfach ermitteln: Bei leicht angewinkelten Armen sollte der Saum bis zu den Handgelenken reichen. Vorhandene Manschetten des Hemdes sollten gut einen bis zwei Zentimeter unter dem Sakko-Ärmel herausschauen. Außerdem ist es wichtig, dass die Oberarme sich nicht unter dem Sakko abzeichnen. Allerdings dürfen die Ärmel in diesem Bereich auch keine Falten werfen. Wenn sie das tun, kann das zweierlei Gründe haben: Das Sakko ist zu groß oder der Träger hat einen Rundrücken.
Das Sakko richtig knöpfen
Es gibt ein paar Moderegeln, welche beim Sakko schließen als unerlässlich gelten.
- Sakkos mit zwei Knöpfen: Nur ein Knopf (häufig der obere) wird geschlossen
- Sakkos mit drei Knöpfen: Die beiden oberen oder nur der mittlere Knopf wird geschlossen
- Sakkos mit vier Knöpfen: Die beiden mittleren oder die drei oberen Knöpfe werden geschlossen
- Zweireiher: Werden immer komplett geschlossen
- Frack: Wird immer offen getragen
- Weste: Alle Knöpfe, außer dem untersten, bleiben stets geschlossen
Beim Hinsetzen können die Knöpfe alle geöffnet werden, außer die der Weste oder des Zweireihers. Beim Aufstehen werden diese jedoch wieder nach den genannten Regeln geschlossen.
Die Accessoires zum Anzug
Besitzt die Anzughose Gürtelschlaufen, so sollte stets ein Gürtel getragen werden. Dieser sollte die Farbe der Schuhe besitzen. Die Socken sollten so hoch gehen, dass auch im Sitzen keine nackten Beine sichtbar werden. So empfehlen sich häufig Kniestrümpfe. Darüber hinaus gibt es aber auch noch eine Menge optionaler Accessoires. Etwa die Krawatte hat sich längst als Standard etabliert. Sie lässt sich mit einer Krawattennadel im Hemd befestigen. Je nach Anlass darf es alternativ auch die Fliege sein. Manschettenknöpfe gelten als stilvolle Ergänzung von Anzügen. Sie schließen die Manschette, also den untersten Abschluss des Hemdsärmels. Während diese für die Kleidung im Businessbereich eher unauffällig sein sollten, können sie je nach Anlass auch ausgefallener und damit gewagter sein. Die Auswahl an verschiedenartigen Manschettenknöpfen ist groß, so werden sie aus verschiedenen Materialien und in den unterschiedlichsten Farben angeboten. Das Einstecktuch ergänzt bei feierlichen Anlässen das Sakko. Im geschäftlichen Bereich ist es unüblich. Es sollte niemals dasselbe Muster wie die Krawatte besitzen – jedoch harmonisch dazu passen. Ganz klassisch ist das Einstecktuch aus Baumwolle in Weiß.
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