Die Arbeit vom Home Office ist für viele Arbeitnehmer ein lang ersehnter Wunsch. Sie verspricht mehr Flexibilität sowie eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Die Arbeit im Home Office nimmt mittlerweile stetig zu und zahlreiche Unternehmen bieten ihren Mitarbeitern diese wertvolle Möglichkeit an. Gerade deshalb lohnt es sich, den Chef mit dem Wunsch der Heimarbeit zu konfrontieren. Doch wie stellst Du das am besten an? Wie kannst Du Ihn überzeugen?
Den Chef vom Home Office überzeugen
Bevor Du das Gespräch mit Deinem Chef suchst, solltest Du Dich gut darauf vorbereiten und nicht zu blauäugig an die Sache herangehen. Zunächst solltest Du Dir überlegen, ob Du die passenden Voraussetzungen schaffen kannst. Für die Arbeit im Home Office ist ein separates Zimmer, welches abzuschließen ist, unerlässlich. Einerseits aus Gründen des Datenschutzes und andererseits weil Du Deine Ruhe brauchst, um qualitativ hochwertig arbeiten zu können. Falls Du in Deiner WG wohnst, in der es zugeht wie im Taubenschlag, ist ein Home Office nicht das richtige Arbeitsmodell. Du solltest am besten in einer ruhigen Wohnung oder einem Haus wohnen.
Die Aufwendungen für Dein häusliches Arbeitszimmer kannst Du übrigens im Rahmen Deiner Einkommensteuererklärung als Werbungskosten i.H.v. 1.250 EUR geltend machen. Weiterhin muss gewährleistet sein, dass Du immer erreichbar bist. Eine schnelle Internetleitung sowie ein Telefonanschluss sind somit unerlässlich. Darüber hinaus sollte eine Versorgung Deiner Kinder gewährleistet sein, damit Du nicht ständig bei der Arbeit unterbrochen wirst. Kannst Du diese Voraussetzungen schaffen, hast Du eine gute Diskussionsbasis mit Deinem Arbeitgeber. Doch bis zur endgültigen Vereinbarung solltest Du Dir noch einige weitere Gedanken machen…
Der Wunsch nach Home Office aus der Perspektive des Unternehmers
Wenn die Rahmenbedingungen erfüllbar sind, solltest Du Dir als nächstes die Brille des Unternehmers aufziehen. Als erstes Argument kannst Du anführen, dass Du weniger gestresst sein wirst, weil der Anfahrtsweg zum Unternehmen entfällt. Überdies kannst Du viel Zeit sparen, innerhalb derer Du bereits von zu Hause aus arbeiten könntest.
Da Du nun nicht mehr so früh aufstehen musst, bist Du ausgeruhter und fitter. Denn die Arbeit im Home Office ermöglicht es Dir, Deine Arbeitszeit flexibel zu gestalten. Während der Eine gerne so früh wie möglich mit der Arbeit beginnt, geht der Andere gerne morgens zum Yoga und hat seine Hochphase am späten Nachmittag. Im Home Office ist dies kein Problem mehr.
Außerdem ermöglicht Dir dieses Arbeitsmodell mehrere kleine Pausen in den Alltag einzubauen. Zu Hause stören Dich weder Kollegen, noch das Telefon beim Powernap. So wirst Du viel konzentrierter und produktiver arbeiten können, als im Büro. Du kannst Deinen Fokus voll und ganz auf die Arbeit richten.
Ein weiterer positiver Aspekt des Home Office ist die Kostenersparnis. Somit könntest Du anbieten, Dein eigenes Equipment zu nutzen. Außerdem trägst Du die Kosten für Strom, Wasser sowie Heizung selbst. Mithin spart Dein Arbeitgeber Kosten. Denn er muss Dir von nun an auch nicht mehr täglich einen Arbeitsplatz zur Verfügung stehen.
Erfahrungen zeigen, es ist häufig sinnvoll, zuvor einen Testlauf zu starten. Vielleicht ist ein Tag pro Woche zunächst eine gute Option für beide Seiten?
Zusammenfassung: Das sagst Du Deinem Arbeitgeber
- die Voraussetzungen sind geschaffen
- der Chef muss den Zeitgewinn sehen
- höheres Leistungsvermögen durch mehr Ausgeruhtheit
- höhere Produktivität durch Ungestörtheit
- als unschlagbares Argument: Kostenersparnis
- einen Probelauf vereinbaren
Zusammenfassend ist zu sagen, dass die Arbeit im Home Office mehr Vor- als Nachteile hat. Hier kannst Du flexibel arbeiten und Deine Termine mit der Arbeitszeit vereinbaren. Studien haben ergeben, dass die Krankentage bei Mitarbeitern, die im Home Office arbeiten, geringer ausfallen. Denn Arzttermine können sie flexibel während ihrer Telearbeit vereinbaren. Außerdem steigert die Arbeit von zu Hause die Zufriedenheit der Arbeitnehmer. Dies ist wichtig für die Repräsentation der Firma. Denn jeder Chef möchte zufriedene Arbeitnehmer haben. Gerade deshalb lohnt es sich, den Chef mit dem Wunsch nach der Arbeit im Home Office zu konfrontieren. Wenn Du Dich vernünftig auf das Gespräch vorbereitest und Deinem Chef Deinen Standpunkt erläuterst, wird er Dir diesmal die Arbeit im Home Office vielleicht nicht versagen. Denn mittlerweile bietet annähernd jedes Unternehmen die Arbeit von zu Hause aus an. Einen Anspruch gibt es aktuell jedoch leider noch nicht, auch wenn der Deutsche Gewerkschaftsbund – welcher lange Zeit skeptisch war – diesen nun fordert.