Ein Lektorat umfasst die rechtschreibliche, grammatikalische sowie stilistische Verbesserung von Texten. Außerdem umfasst diese Bearbeitungsform entgegen dem Korrektorat auch inhaltliche Optimierungen von Texten – so werden etwa schwer verständliche oder verschachtelte Sätze sowie umgangssprachliche Passagen umformuliert und Wortdopplungen entfernt. Für Studierende ist das Lektorat besonders beim Verfassen von wissenschaftlichen Abschlussarbeiten notwendig, denn Stil, Rechtschreibung und Grammatik sind Teil der Benotung.
Textänderungen am PC oder auf Papier?
Sollen nachträglich ganze Textpassagen verschoben, gelöscht oder neu eingefügt werden, dann ist das Korrekturlesen am PC die bessere Variante. Wird der fertige Text hingegen nur noch auf Rechtschreibung und Grammatik geprüft, dann empfiehlt sich ein Ausdruck. Denn beim Lesen auf Papier ermüden die Augen nicht so schnell. Fehler sind deshalb leichter erkennbar.
Vorgehensweise für das Korrekturlesen
Damit kein Fehler unbemerkt bleibt, ist es hilfreich den Text mehrmals nach unterschiedlichen Schwerpunkten durchzugehen. Wesentliche Punkte für ein effektives Lektorat können sein:
- inhaltlich-fachliche Korrektur – am Besten in zwei Durchläufen
- orthografische-stilistische Prüfung – am Besten in zwei Durchläufen
- Formatierung
- Schlusskorrektur
Inhaltlich-fachliche Korrektur
Bei dieser Form der Korrektur geht es darum zu prüfen, ob alles stimmig ist. Sind die im Text genannten Zahlen, Daten, Fakten und Eigennamen plausibel? Auch sollte bei der inhaltlich-fachlichen Korrektur die Literaturliste auf Vollständigkeit und Richtigkeit geprüft werden. Zudem wird die Abschlussarbeit auf den strukturellen Aufbau und vollständige Quellenangaben überprüft.
Orthografische-stilistische Prüfung
Im Rahmen der orthografisch-stilistischen Prüfung wird die Abschlussarbeit auf Rechtschreibung, Grammatik, die Verwendung stilistischer Mittel und Zeichensetzung durchgegangen.
Formatierung
Bei der Formatierung einer wissenschaftlichen Abschlussarbeit ist es wichtig die Vorgaben der Hochschule zu beachten. Im Vorfeld der Erstellung gibt diese Hinweise zur optischen Gestaltung des Textes heraus (u. a. Angaben zu Schriftart, Zeilenabstand und Seitenrändern).
Schlusskorrektur
Beim letzten Prüfschritt, der Schlusskorrektur, wird die Abschlussarbeit nochmal auf Überschriften, Silbentrennung, Seiten- und Zeilenumbrüche geprüft.
Fehler besser erkennen
Beim Schreiben einer Abschlussarbeit stellt sich meist mit zunehmender Seitenanzahl eine Blindheit für Details ein. Am besten für das menschliche Auge lesbar ist schwarze Schrift auf weißen Hintergrund, zur Fehlerreduzierung sollte von gewagten Farbexperimenten abgesehen werden. Auch sollte der Autor beim Schreiben regelmäßig seine Position ändern, der kleine Tapetenwechsel vom Arbeitszimmer auf die Couch kann dabei helfen den Blick auf die Arbeit wieder besser zu fokussieren. Für das Korrekturlesen der Abschlussarbeit ist die Arbeit langsam zu lesen, dadurch wird jedes einzelne Wort besser wahrgenommen. Auch kann es helfen den Text laut zu lesen.
Zeitplanung
Für das Lektorat der Abschlussarbeit sollte genügend Zeit eingeplant werden. Für ein gutes Ergebnis sollte die Abschlussarbeit zunächst selbst auf Fehler geprüft und im Anschluss von mehreren, unabhängigen Personen gelesen werden. Erfahrungen zeigen, dass alle 30 bis 60 Minuten eine kurze Pause (maximal 15 Minuten) erforderlich ist, ansonsten ermüden die Augen zu stark beim Lesen und Fehler werden nicht erkannt. Für das Korrekturlesen einer Abschlussarbeit für ein Masterstudium sind circa 4 bis 5 Werktage einzuplanen. Oft ist das Zeitfenster bis zum Abgabetermin sehr kurz, für das Lektorat besteht auch die Möglichkeit sich professionelle Unterstützung zu holen. Anbieter wie studi-kompass bieten einen Service für die Textkorrektur und Lektorat wissenschaftlicher Arbeiten.
Hilfsmittel beim Korrekturlesen einer Abschlussarbeit
Für einen geringen Korrekturaufwand beim Lektorat am Ende der Abschlussarbeit, sollte in jedem Fall am PC eine automatische Rechtschreibprüfung aktiviert sein. Auch sind Fehler vermeidbar, indem zwei Monitore verwendet werden, auf dem einem Bildschirm ist die Abschlussarbeit geöffnet und auf dem anderen die Recherche zum Thema. Durch die Reduzierung von lästigen Wechseln zwischen Programmfenstern, kann sich der Studierende bei der Erstellung der wissenschaftlichen Arbeit auf das Wesentliche konzentrieren. Ist ein Fehler entdeckt, dann sollte dieser am besten im Textverarbeitungsprogramm mit der Suchen-und-Ersetzen-Funktion ausgemerzt werden.
Fazit
Für ein optimales Ergebnis ist ein professionelles Lektorat unabdingbar, denn beim Lesen durch Freunde und Bekannte können Fehler übersehen werden. Ein professioneller Korrekturleser hat durch seine Ausbildung, meist universitär, eine tägliche Routine und sprachlich, ausgezeichnete Kompetenz. Dem Lektor sind akademische Gepflogenheiten vertraut. Mit der professionellen Unterstützung ist die Arbeit nach Prüfung in einem sprachlich einwandfreien Zustand und bestens formatiert.
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