Ein wichtiger Grundstein für die Effektivität und Produktivität in Betrieben ist die gute Zusammenarbeit der Angestellten. Unterschiedliche Abteilungen und internationale Teams müssen kooperieren, um komplexe Projekte zu erledigen – in der Praxis sieht es allerdings häufig anders aus. In diesem Beitrag erfährst Du, warum das Teamwork im Unternehmen nicht immer klappt und wie sich das beheben lässt.
Moderne Unternehmenssoftware ist nur ein Werkzeug
In der heutigen, schnelllebigen Zeit gibt es viele Konfliktpotenziale, welche die Zusammenarbeit im Unternehmen stören können. Individuelle Anforderungen von Kunden, flexible Arbeitsmodelle, Home-Office und internationale Teams sind nur einige der Gründe, warum das Teamwork unter Angestellten hapert. Mithilfe der Digitalisierung kommen allerdings nicht nur neue Herausforderungen – so gibt es auch viele Potenziale. Beispielsweise gibt es digitale Collaboration-Anwendungen, welche die Zusammenarbeit erleichtern können. Gerade bei dezentralen Unternehmen, bei denen die Firmenbereiche oder Teams zeitlich und örtlich getrennt sind, bietet solche Software eine einheitliche Informationsbasis in Echtzeit. Dennoch sind solche Maßnahmen nur ein Werkzeug. Für die gelungene Zusammenarbeit sind neben moderner Technik weitere Dinge notwendig.
Kein Blick über den Tellerrand
Immer mehr Teambesprechungen, Meetings, Kundentelefonate sowie mündliche Absprachen gehören zum Alltag von Angestellten, die von den eigenen Aufgaben ablenken. Hinzu kommt der Leistungsdruck von Kollegen oder dem Chef, der eine gute Zusammenarbeit hindern kann. Viele Menschen wollen in der Praxis am Ende des Arbeitstages hauptsächlich eins: Den eigenen Aufgabenstapel auf dem Schreibtisch abgearbeitet haben. Schließlich wurde dann die Pflicht erfüllt, oder? An seiner individuellen Arbeitsleistung lässt sich so nichts aussetzen. Doch diese Herangehensweise ist für den Betrieb bei langwierigen Prozessen und Projekten nicht ideal.
Die vernachlässigte Säule des Unternehmenserfolges
Eine funktionierende abteilungs- und bereichsübergreifende Zusammenarbeit ist eine oft unterschätze Säule des langfristigen Unternehmenserfolges. Damit der Fokus für die größeren Ziele nicht verloren geht, sollten Verantwortliche und Leiter nicht nur einen Blick auf die Arbeitsleistung eines einzelnen Mitarbeiters legen.
Ein Konflikt bei der Zusammenarbeit entsteht erfahrungsgemäß häufig zwischen markt- und produktnahen Abteilungen. Die eine Seite hat den schnellen, unkomplizierten Vertrieb mit hohem Auftragseingang im Sinn, die andere Seite will mehr Zeit für die Produktentwicklung und -optimierung. Neben unkoordinierten Arbeitsabläufen mit erheblichen Effizienzeinbußen führt dies zu Reibungspunkten, die sich sogar in den Beziehungen der Mitarbeiter untereinander zeigen kann.
Daher ist die Leistungsbeurteilung von einem Team oder Mitarbeiter nicht entscheidend, sondern die Effizienz des gesamten Ablaufs. Ferner rücken Werte zunehmend in den Vordergrund. Aspekte wie Wertschätzung oder auch die Sinnhaftigkeit der eigenen Arbeit und Vertrauen zueinander sind die Erwartung von Mitarbeitern an ihre Führungskräfte.
Was geht mich das an? Das ist nicht unser Problem!
Anhand solcher Aussagen lässt sich schnell feststellen, dass die Zusammenarbeit im Unternehmen nicht klappt, auch wenn individuelle Aufgaben erledigt werden. Der Blick muss daher über die eigene Abteilung oder Aufgabe hinausgehen, damit die Zusammenarbeit gestärkt wird. Teamwork, das Hand in Hand geht, benötigt einen Vermittler, der ähnlich wie ein Mittelspieler beim Fußball den Angriff und die Abwehr verbindet.
Die zentrale Rolle des Mittelspielers
Damit selbst mit allen innovativen Tools und ausgiebigen Teamsitzungen ein Konsens erreicht werden kann, wird eine anleitende Person benötigt. Für den langfristigen Unternehmenserfolg kommt dieser Person eine hohe Bedeutung zu.
Ideal ist eine Führungsperson oder ein Leiter, der zwei wichtige Eigenschaften vereint: Zum einen gehören dazu die Fähigkeiten einer guten Mitarbeiterführung, wie Authentizität, respektvoller Umgang und Empathievermögen. Zum anderen muss dieser jedoch auch die richtigen Maßnahmen, wie die korrekte Aufgabenverteilung, die zur Umsetzung des Projektes notwendig sind, durchsetzen.
Es ist also Teamplay und Umsetzungsstärke gefragt! Geeignete Mittelspieler kennen die Stärken der einzelnen Mitarbeiter und verlieren nicht den Überblick über das übergreifende Ziel. Den Mittelweg zu finden ist dabei häufig schwer – in der Praxis geht es meist zu sehr in eine Richtung. Beispielsweise erreichen strenge Anleiter schnell die Unternehmensziele, allerdings auf Kosten der Mitarbeiter. Lockerere Anleiter sorgen für eine angenehme Arbeitsatmosphäre, verlieren jedoch die Ziele aus den Augen.
Bei der Wahl eines Vermittlers im Unternehmen sollte daher ein Kompromiss zwischen dem „Macher-Teamleiter“ und dem „Wohlfühl-Teamleiter“ gefunden werden. Bei schwerwiegenden Problemen der Zusammenarbeit ist es ratsam, sich Hilfe durch externe Beratungsunternehmen zu holen, die die offenen Schnittstellen wieder schließen.
Für eine schlechte Zusammenarbeit im Unternehmen sind meist nicht die einzelnen Mitarbeiter verantwortlich, denn wenn das Teamwork klappt, sind diese gerne bereit dazu beizutragen. Erforderlich ist vor allem ein geeigneter Teamleiter!
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